Gefühlswelten im Zoo

Eine Emotionsgeschichte 1900-1945

von Anastasja Klothmann

Einmal einen Löwen streicheln, sich vor dem Gorilla gruseln, ein Tier als Freund begrüßen oder die Seelenverwandtschaft mit fremdartigen Lebewesen fühlen –
das macht seit dem 20. Jahrhundert die Faszination eines Zoobesuches aus.
Auf kulturgeschichtlicher Ebene untersucht Nastasja Klothmann die verschiedenen Emotionen, die bei Menschen durch Zootiere hervorgerufen werden. Vom allgemeinen Stellenwert der Tiere in der Gesellschaft bis hin zum persönlichen Verhältnis von Zeitzeugen während der Weltkriege zeichnet sie den Wandel im Umgang mit Wildtieren nach. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen neben dem Tierpark Hagenbeck die zoologischen Gärten in Leipzig und Berlin sowie der kleinere Nürnberger Tiergarten.

430 Seiten, Paperback, transcript Verlag, 2015

Ausschnitte Autoren-Interview:

»Bücher, die die Welt nicht braucht.« Warum trifft das auf Ihr Buch nicht zu?
In meinem Buch geht es um Emotionen und Tiere. Gefühle besitzen, bedeutet m.E. zu leben und ist daher schon ein spannendes Thema. Beziehen sich die Emotionen auf Tiere wird es noch interessanter, da Tiere uns so nahe sind, sie mit uns leben, vielleicht sogar uns ähneln und dann doch wieder nicht. Hier kochen die Emotionen hoch, hier lässt sich streiten. Das Tier-Mensch-Verhältnis ist ein Thema, das uns im Innersten berührt.

Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?
Die vorliegende Studie beschäftigt sich erstmals aus emotionsgeschichtlicher Sicht mit dem Verhältnis von Menschen und Tieren in deutschen Zoos in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Es werden hier somit nicht nur verschiedene Institutionen miteinander verglichen oder von deren Alltag und den sie umgebenden sozialen und gesellschaftlichen Gegebenheiten erzählt, sondern auch zentrale Fragen rund um die Gefühlsthematik behandelt.

Ihr Buch in einem Satz:
Spannende Lektüre zur Beziehung zwischen Mensch und Tier.